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Fotoecke

13.12.2013

Vergangenen Samstag war unsere Hochzeitsfeier.

Dabei gab es eine „Fotoecke“. Das ist ein kleiner Bereich, in dem fix eine Foto-Kamera aufgestellt wurde, zwei Blitze dazu, ein Bildschirm, eine Auslösefernbedienung und ein Fotodrucker.

Sinn und Zweck des ganzen war, dass unsere Gäste in Gruppen oder auch alleine Fotos von sich machen konnten und dann gleich noch ein Foto in das Gästebuch kleben konnten. Die Aktion ist sehr gut angekommen.

Ich möchte hier kurz festhalten, wie das Ganze aufgebaut ist:

Aufbau

  • Die Kamera ist eine Sony A33, quasi eine Spiegelreflexkamera, mit dem Standard Kit-Objektiv (18-55mm, F3.5-5.6).
    • Brennweite ist auf 20mm (APS-C Sensor)
    • ISO auf 200. Wurde so klein wie möglich eingestellt, um mit den Blitzen trotzdem noch genügend helle Fotos zu bekommen
    • Blende F/8. Das ist angeblich ein gutes Mittelmaß zwischen Lichtstärke und Schärfentiefe. Mit der Blende kann man übrigens die endgültige Helligkeit der Fotos gut einstellen. Die Kamera bietet bei den ISO-Werten leider nur die recht grobe Abstufung in Verdoppelungsschritten.
    • Belichtungszeit 1/125s. Da der Blitz verwendet wird, und die Umgebungshelligkeit sehr niedrig ist, sind mit dieser kurzen Belichtungszeit keine (Objekt-)Bewegungsunschäfen zu erwarten.
    • Weißabgleich ist auf Blitzlicht mit zwei Stufen ins plus (rötliche) korrigiert.
  • Die beiden Blitze sind die HVL-F42, auch von Sony. Diese lassen sich über den kleinen Blitz in der Kamera fernsteuern. Das ist wirklich praktisch für diesen Zweck. Die Blitze wurden so ausgerichtet, dass sie von der zu fotographierenden Szene wegschauen, und gegen ein weißes A4-Blatt blitzen. Das ergibt eine improvisierte Softbox. Die Blitze sind je auf einem Stativ auf ca. 1,5 und 1,8m Höhe über dem Fußboden. Für das Papier wurden ganz einfache Halterungen aus Kupfer- und Stahldraht gemacht. Eingestellt wurden die Blitze dann auf Wirelessbetrieb und konstante, volle 1/1 Blitzleistung. Die konstante Blitzleistung ist wichtig, damit die Ausleuchtung der Szene konstant ist, und nicht durch z.B. schwarze Kleidung fälschlicherweise aufgehellt wird. Somit haben die Gesichter immer die gleiche Helligkeit.
  • Der Bildschirm ist ein PC-Monitor mit DVI-Eingang. Das Kabel von der Kamera zum Bildschirm ist ein Mini-HDMI auf DVI (genauer gesagt ein Mini-HDMI (Typ-C) auf HDMI (Typ-A) mit Adapter von HDMI Typ-A auf DVI). Da die Kamera im Hochformat verwendet wurde, gab es bei der Darstellung auf dem Monitor leider Darstellungsprobleme. Das Life-Bild war um 90° gekippt, dafür waren die Fotos beim Anschauen nach dem fotographieren jedoch wieder richtig gedreht. Auch war das Bild nicht seitenverhältnisrichtig, d.h. es gab schmale bzw. breite Gesichter, je nach dem, wie das Foto/Bild gerade gedreht war. Das war aber vermutlich eher ein Manko des (billigen) Montors als das der Kamera.
  • Die Fernbedienung ist ein Nachbautyp der Sony RMT-DSLR2, die eine um 2 Sekunden verzögerte Auslösung ermöglicht. Das ist praktisch, weil man die Fernbedienung nach dem Knopfdrücken noch schnell weglegen oder verstecken kann, uns sie somit auf dem Foto nicht sichtbar ist. Außerdem kann man mit dieser die Kamera komplett fernsteuern, was bei diesem Anwendungsfall recht günstig ist. Man muss nicht auf den Knöpfen der Kamera selbst herumdrücken, und dadurch bleibt die einmalig eingestellte Ausrichtung der Kamera.
  • Der Photodrucker ist ein Canon Selphy CP720. Dieser verwendet den Thermosublimationsdruck, der relativ schnell ist, und eine spitzen Fotoqualität bietet. Das Material für 108 Fotos (10x15cm) kostet 32 Euro, also ca. 30 Cent pro Bild. Der Drucker hat gleich einen SD-Karten-Slot integriert, mit dem man wirklich sehr einfach Fotos direkt von der Speicherkarte drucken kann.

Ablauf

Das verwirrendste für die Gäste war, dass man in die Linse der Kamera schauen muss, und nicht auf den Bildschirm, auf den man sonst die ganze Zeit guckt, wenn man sich auf dem Bild zurechtrückt. Für die Bedienung des Ganzen braucht man auf jedenfall jemanden, der sich mit der ganzen Technik auskennt. Den Leuten selbst kann man das leider nicht zumuten. Wir haben mit 2 Speicherkarten gearbeitet, wovon eine immer für ca. 20-50 Auslösungen in der Kamera war, und von der anderen wurden die Nicht-Ausschuss-Fotos gedruckt. Deren Identifikationsnummern wurden zuvor auf einem Notizzettel mitgeschrieben, um das auswählen der richtigen Fotos auf dem Drucker recht rasch machen zu können.

Ergebnisse

Ich bin mit den Ergebnissen der Bilder wirklich sehr zufrieden. Die provisorischen Softboxen verrichteten brav ihre Arbeit. Man kann einen leichten Helligkeitsabfall von vorne nach hinten erkennen - der ist aber leider nicht zu vermeiden. Verbessern könnte man das, indem man die Blitze weiter weg von der Szene aufstellt, aber dadurch sinkt natürlich die Blitzstärke, und man müsste z.B. den ISO-Wert höher stellen, wodurch man sich mehr Rauschen einfängt, oder die Blende weiter aufmachen, was zu einer kürzeren Schärfentiefe führt, was hier aber auch nicht erwünscht ist. Es sollen die Leute im Vordergrund genauso scharf sein wie im Hintergrund. :)


Passfoto

Mit ähnlicher Vorgehensweise konnte ich Passfotos erstellen, die den österreichischen Kriterien entsprechen.

Einstellungen und Setup

  • Blitz-Leistung: manuell 1/1
  • ISO: 200
  • Blende: F 1/8
  • 1/125s
  • Weißabgleich: Blitz +-0
  • Objektiv: SAM18-55, auf 35mm eingestellt
  • Blitz: Aufsteck, 1 Stück, Reflexion an Druckerpapier ca. 20cm vom Blitz weg.

Ergebnis

JPG, dirkt von der Kamera, zugeschnitten und verkleinert:

Hier der Ausdruck nochmals fotographiert, mit Tageslicht von draußen:

Der Ausdruck mit dem Canon Selphy ist dann etwas gelb stichig, das sieht man besonders am Hintergrund, der weiß sein sollte.

Durch einen zusätzlichen Weißabgleich am PC oder evt. andere Einstellungen an der Kamera könnte das Ergebnis noch verbessert werden, doch es wurde bereits bei der Reisepassstelle akzeptiert.

fotoecke.txt · Zuletzt geändert: 2017/02/21 01:49 von dokuwikiadmin